Wenn wir nicht im Takt mit unserer inneren Uhr leben, können Schlafstörungen, Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, Fettleber, Herzkreislauf- und Stoffwechselerkrankungen und sogar psychische Probleme die Folge sein.
Unser Biorhythmus, also unsere innere Uhr, wird als zirkadianer Rhythmus bezeichnet, der u.a. unseren Stoffwechsel, unseren Schlaf und vieles mehr steuert.
Der zirkadiane Rhythmus ist ein internes Zeiterfassungssystem, das unserem Körper sagt, zu einer bestimmten Tages- oder Nachtzeit gewisse Dinge zu tun. Auch einzelne Organe und Funktionen des Körpers sind eng mit dem Wach- oder Schlafzustand verbunden und werden von ihm gesteuert. So wird zum Beispiel die Produktion von Hormonen oder die Zellregeneration reguliert, so dass unser Organismus weiß, wann er morgens aufwachen muss und abends wieder müde werden soll.
Unser Biorhythmus richtet sich am Tag-Nacht-Zyklus aus und synchronisiert unseren Tagesablauf auf die 24 Stunden Tageslänge. Fast alle Zellen regulieren ihre biologischen Prozesse über diesen Zeitraum. Dies ist für die Aufrechterhaltung des Schlaf- und Wachrhythmus wichtig. Der bei Flugreisen durch Zeitzonen auftretende Jetlag, der halbjährliche Wechsel zwischen Winter- und Sommerzeit oder die Folgen von Schichtarbeit sind Beispiele, wie wichtig ein gut funktionierender zirkadianer Rhythmus ist. Auch tickt jeder Mensch ein wenig anders.
Unser eigenes Verhalten kann unsere innere Uhr daher mitbestimmen und verändern, wie z.B. ein hartes Training am Abend oder der Verzehr einer schweren Mahlzeit. Dies kann unsere Schlafqualität sowie den Prozess des Aufwachens noch Stunden später beeinträchtigen.
Auf Reize wie den Hell-Dunkel-Wechsel reagiert unser Körper mit Hormonausschüttungen. Unsere Augen spielen bei dem Sammeln dieser Reize eine große Rolle. Denn sie reagieren besonders stark auf blaues Licht, das einerseits im natürlichen Tageslicht vorkommt, andererseits auch über Bildschirme aller Art und LED ausgestrahlt wird. Blaues Licht bringt den Biorhythmus durcheinander, weil es die Ausscheidung des „Einschlafhormons“ Melatonin bremst und somit zu Schlafstörungen führt.
Eine optimale Unterstützung des zirkadianen Rhythmus ist auch das Essen in begrenzten Zeitfenstern – in der Regel zwischen acht und zwölf Stunden, in denen man die gesamten Kalorien des Tages zu sich nimmt. Die zeitliche Begrenzung der Nahrungsaufnahme (Time-restricted eating) hat nachweislich gesundheitliche Vorteile, wie z.B. die Verbesserung der Herzgesundheit und Verringerung von Herzrhythmusstörungen. Bei einer tageszeitlich eingeschränkten Nahrungsaufnahme werden allerdings für gewöhnlich die Kalorien nicht beschränkt, sondern vielmehr das Zeitfenster, in der die Nahrungsaufnahme erfolgt. Ähnlich zeitlich bemessene Ernährungskonzepte wie das Intervallfasten unterscheiden sich allerdings von der zeitreduzierten Ernährung insofern, als dass bei diesen nicht unbedingt der Biorhythmus berücksichtigt wird.
Inwiefern unser Biorhythmus auf ein Training am Morgen oder am Abend ebenfalls Einfluss hat, wird noch erforscht. Mit Blick auf den Stoffwechsel hat Sport am Morgen allerdings schon andere Effekte als am Abend. Es wird angenommen, dass sich körperliche Anstrengung abhängig vom Tageszeitpunkt verschieden auf den Körper auswirkt. Es gibt bereits Untersuchungen, die bestätigt haben, dass die gesundheitsfördernde Wirkung, die von Bewegung ausgeht, verbessert werden kann, wenn sie auf den jeweiligen menschlichen zirkadianen Rhythmus abgestimmt ist.
Wie Du Deinen Biorhythmus unterstützen und die positiven Wirkungen eines intakten zirkadianen Rhythmus nutzen kannst: