Fitnesstraining bei Diabetes


Regelmäßige Bewegung stärkt nicht nur Dein Immunsystem und garantiert Dir eine hohe Lebensqualität, sie hilft auch, den Blutzuckerspiegel dauerhaft zu senken und typischen Folgeerkrankungen vorzubeugen.

Diabetes ist der Sammelbegriff für verschiedene Störungen des Stoffwechsels mit dem Befund einer Überzuckerung des Blutes. Ursache ist entweder ein Insulinmangel, eine Insulinunempfindlichkeit (Resistenz) oder beides. Je nach Ursache gibt es unterschiedliche Diabetestypen, die jedoch verbindende Gemeinsamkeiten aufweisen.


Diabetes Typ I

Ursache für Typ-1-Diabetes sind genetische Veränderungen. Es gibt mindestens 20 Genveränderungen, die dafür verantwortlich gemacht werden, allerdings bisher noch nicht eindeutig bestimmt werden können.

Warum Fitnesstraining:

Körperliche Bewegung und regelmäßiges Fitnesstraining steigert das allgemeine Wohlbefinden und das Selbstvertrauen. Außerdem wirkt es sich positiv auf viele Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus. So senkt Fitnesstraining beispielsweise hohen Blutdruck und die Blutfettwerte. Zudem hat Fitnesstraining einen positiven Einfluss auf den Stoffwechsel, so dass die Diabtes-Typ-1 Symptome abgemildert werden können.

Beachte:

Allerdings müssen Typ-1-Diabetiker ihren Blutzuckerspiegel besonders gut überwachen. Denn bei körperlicher Aktivität erhöht sich die Insulinempfindlichkeit der Muskulatur. Wenn die Insulindosis vorher nicht reduziert wurde und/oder nicht ausreichend Zusatz-Kohlenhydrate zugeführt wurden, kann es zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) kommen.

Auch nach einer Ausdauerbelastung kann die Insulinempfindlichkeit noch bis zu 48 Stunden lang erhöht sein („Muskelauffülleffekt“). Daher muss auch nach Beendigung der körperlichen Aktivität die Insulinzufuhr reduziert und der Blutzucker regelmäßig bestimmt werden. Diabetiker, die längere Zeit keinen Sport getrieben haben, mehr als zehn Jahre unter Diabetes leiden oder über 35 Jahre alt sind, sollten sich vor Beginn des regelmäßigen Trainings von einem Facharzt untersuchen lassen.


Diabetes Typ II

Viele Typ-2-Diabetiker haben jahrelang keine fassbaren Symptome. Im Gegensatz zum Typ-1-Diabetes geht der Typ-2-Diabetes nur selten mit vermehrtem Wasserlassen und Durstgefühl einher. Häufig sind allerdings unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Schwäche, ständiges Hungergefühl, Gewichtszunahme und depressive Verstimmung. Da diese Symptomatik zu fast jeder anderen Krankheit passt, wird die Diagnose häufig erst nach Jahren durch Zufall gestellt. Typ-2-Diabetes betrifft meist ältere Menschen mit Übergewicht. Sie haben eine gewisse Insulinresistenz entwickelt bzw. produziert der Körper Insulin nur noch vermindert.

Warum Fitnesstraining:

Bewegungsmangel ist eine der wesentlichen Ursachen für die Entstehung von Diabetes Typ 2. Vermehrte körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf den Zuckerhaushalt aus. Denn sie erhöht die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen. Meist produziert die Bauchspeicheldrüse der Patienten noch geringe Mengen an Insulin, weshalb sich die Erkrankung bereits durch regelmäßiges angepasstes Training und die richtige Ernährung therapieren lässt. Der Körper reagiert dadurch wieder empfindlicher auf Insulin und kann gleichzeitig auch die eigene Insulinproduktion erhöhen. Eine dauerhafte Umstellung auf einen aktiven Lebensstil kann zudem bei Personen mit einer gestörten Glukosetoleranz das Risiko für Typ-2-Diabetes verringern.

Moderater Sport und eine Ernährungsumstellung können dabei helfen, nicht nur überflüssige Kilos zu verlieren, sondern auch den Blutzucker ohne Medikamente in den Griff zu bekommen.

Beachte:

Typ-2-Diabetiker, die mit regelmäßiger körperlicher Bewegung beginnen wollen, sollten sich in jedem Fall vorher von einem erfahrenen Diabetologen ausführlich untersuchen und beraten lassen.